2003

Namibia Tour mit Freundin Gisela vom 27. Februar bis 26. März 2003

Das war eine wunderschöne Reise mit vielen Erlebnissen, die in meinem Buch „Namibia – erlebt und skizziert“ beschrieben sind. An dieser Stelle möchte ich nur die Stationen auf der Reise, die Stopps unterwegs, die wichtigsten Ereignisse und Sehenswürdigkeiten erwähnen. Die Skizzen folgen, wenn sie nicht mit in den Text eingebracht sind, am Ende in einer Galerie.

  1. Windhoek und die Gästefarm Ondekaremba. Abflug in Frankfurt am 27.2. bei -2°C, Ankunft am 28.2. vormittags in Windhoek bei +25°C. Am nächsten Tag unseren Leihwagen abgeholt (Toyota Condor) und alles für die Fahrt Benötigte eingekauft. Bei einer Farmrundfahrt haben wir viele Tiere gesehen und viel über die hier typische Flora gelernt z.B. über die Teufelskralle (Harpagophytum procumbens).

    Abendstimmung auf Ondekaremba, 1.3.

    Abendstimmung auf Ondekaremba, 1.3.

  2. Zur Anib Lodge über Dordabis, Uhlenhorst und Mariental. Gisela nahm dort an einem Kalahari Ausflug teil, ich kannte die typischen Kalahari Dünenformationen bereits aus Botswana. Padfahren heißt hier die vielen Eselskarren, die wie betrunken über die Straße „wandern“ weiträumig zu umfahren, vor allem wenn die Pad feucht ist nach Regen.

    Kalahari Dünen, 2.3.

    Kalahari Dünen, 2.3.

  3. Von der Anib Lodge aus ging es zum Fischriver Canyon und zur Canyon Lodge über Keetmanshoop mit Besuch des Köcherbaumwaldes. In der Stadt wurde dem alten kaiserlichen Postamt ein Besuch abgestattet. Dann fuhren wir an den interessanten „kleinen“ Karasbergen vorüber und über Seeheim bis zum Fischfluss Canyon. Der Naturpark um die Canyon Lodge herum (heute unter dem Management der „Gondwana Collection Namibia“) war zu der Zeit etwa 100.000 ha groß. Das „Seh-Erlebnis“ des Fischriver Canyons von den verschiedenen Aussichtspunkten aus war echt überwältigend. Wir erlebten viel Regen mit sehr rutschigem Fahren.
  4. Auf der Fahrt nach Helmeringhausen zur Übernachtung im alten Helmeringhausen Hotel über Seeheim und Bethanien haben wir uns im letzteren, einem kleinen, sehr sauberen Ort die alte Missionskirche und das Schmelenhaus angesehen.
  5. Bei der Weiterfahrt über Maltahöhe und die Zaris Berge nördlich von Helmeringhausen bis zur Kuala Desert Lodge in der Namib bewunderten wir die sogenannten Zeugenberge in der Umgebung, die hier vor über 500 Millionen Jahren durch Abtragung der hiesigen „Schwarzrand-Schichten“ entstanden sind. Sie bestehen aus schwarzgrünen Quarziten, Sandsteinen und Tonschiefern. Das ganze Gebiet ist ein Eldorado für Geologen. Bei der Fahrt über die Zaris Berge haben uns die Schwarzkalkschichten fasziniert. Es hatte auch hier gut geregnet, die Landschaft war wunderschön grün. Die Lodge hat eine sehr interessante Architektur. Von hier aus besuchten wir den Sesriem Canyon, fuhren ins Sossuvlei zu den hohen Dünen der Roten Namib und wanderten bis ins Dead Vlei.

    Zeugenberge bei Helmeringhausen, 5.3.

    Zeugenberge bei Helmeringhausen, 5.3.

  6. Auf dem Weg nach Swakopmund zu Meikes Gästehaus (vormals Ababis Management) hielten wir zum Besuch der Rostock Ritz Lodge und auch auf dem Kuiseb Pass. Architektonische Höhepunkte in Swakopmund wurden erwandert und die Robben am Kreuzkap besucht, bevor es weiterging ins Erongo Gebirge.
  7. Die Ameib Ranch war unser nächstes Ziel. Wir sind dort auf allen Wanderwegen gelaufen, und die Bulls Party und der Elefant wurden aufgesucht. Gisela besuchte auch den weißen Elefanten mit dem Kudu im Bauch in der Philipps Grotte, und wir bestaunten gemeinsam die unterschiedlichen Erosionsformen im Erongo Granit.
  8. Die Weiterfahrt zur Twyfelfontein Lodge ging diesmal über Okombahe und durch das Damaraland auf kleinen, leider den guten alten Waschbrettern sehr ähnlichen Pads, sozusagen „von hinten durchs Kreuz“, aber durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft. Beim „Verbrannten Berg“, der durch eine sogenannte Kontaktmetamorphose entstanden ist hielten wir an, spazierten umher und bestaunten die blauschwarze und schwarz violette, stellenweise tiefrote und gelbbraune Färbung der basaltischen Lava. Vorher hatten wir uns auch die durch Gesteinsschmelzen gestalteten „Orgelpfeifen“ (sechs- oder auch vieleckige Basaltsäulen) angesehen.

    Der verbrannte Berg, 12.3.

    Der verbrannte Berg, 12.3.

  9. Nach dem schönen Aufenthalt in Twyfelfontein mit zwei Führungen zu den Felsgravuren und Felszeichnungen und mit eigenem Herumklettern in den roten Sandsteinfelsen folgte eine sehr interessante Fahrt über das Etendeka Plateau mit den riesigen Basaltfeldern und typischen Tafelbergen bis zur Palmwag Lodge. Ich skizzierte die in Namibia garantiert bei Sonnenuntergang am meisten fotografierten beiden Makalani Palmen, die damals jedenfalls ein Wahrzeichen der Lodge waren. Wir wanderten am Uniab Rivier entlang, fanden auf dem Plateau auch einige schöne Achate und Gisela sah endlich ihre erste Welwitschia.

    Welwitschia mirabilis auf dem Spaziergang bei der Palmwag Lodge, 14.4.

    Welwitschia mirabilis auf dem Spaziergang bei der Palmwag Lodge, 14.4.

  10. Am nächsten Tag ging es über den Grooteberg Pass und Kamanjab bis nach Khorixas und von dort bis zur Vingerclip Lodge. Es war eine wunderschöne Route, die uns auf dem Grooteberg Pass den äußerst markanten Gesteins- und Landschaftswechsel zeigte: Vor uns im Osten das uralte granitische Grundgebirge mit den rund geformten Granitkoppies, hinter uns im Westen das Etendeka Plateau. In den Ugab Terrassen sorgten die tiefroten Früchte der Blutfruchtbäume für rote Farbtupfer. Die große Hitze hielt uns ab vom Besuch der Fingerklippe. Es war zu gewittrig.
  11. Bei der Weiterfahrt am nächsten Tag bis zum staatlichen Rastlager Okaukuejo im Etoscha National Park hielten wir unterwegs bei einigen Felszeichnungen an, wunderten uns über die interessanten Farmnamen – Harmonie, Geduld, Rasputin, Trocadero und viele mehr – staunten über die Ausdehnung der Ugab Terrassen und tankten in Outjo. Unsere Chalets in Okaukuejo waren riesig. Jede freie Minute wurde der „Wildbeobachtung“ gewidmet, und wir sahen sehr viel!
  12. Über Halali und Namutomi sowie Halts an vielen Wasserlöchern ging es weiter bis zur Mushara Lodge. Wieder haben wir viele Wildtiere und Vögel unterwegs gesehen. Es war wie ein Ausflug ins Paradies. Die Lodge wurde 1998 eröffnet, sie ist umgeben von Blutfruchtbäumen. Ihren Namen leitet sich davon ab. Wir wurden hier sehr persönlich und liebevoll betreut, auch von Lodgedackel „Napoleon“.
  13. Von der Mushara Lodge ging es am nächsten Tag zum Muramba Bushman Trails zu den Friedrichs. Wir hielten bei „Ombili“ an, einem „Hilfe zur Selbsthilfe“ Projekt, das 1989 für die San im Nordosten Namibias gegründet wurde. Ombili bedeutet in der Okwanyama Sprache „Frieden“. Ich führte mit den dort Zuständigen Gespräche über die Möglichkeit finanzieller Hilfe durch die GTZ beim Bau von festen Häusern für die Buschleute. In Muramba wohnten wir im gleichen Doppelchalet wie ich mit Helmut 2001. Es waren wunderschöne und wiederum recht lehrreiche Stunden, die wir hier mit den Friedrichs verbrachten.

    Das Ombili Logo,19.3.

    Das Ombili Logo,19.3.

  14. Auf der Fahrt zur Khorab Lodge fuhren wir durch die Otavi Berge mit ihren imposanten Kalksteinwänden. Bei der Einfahrt in die Lodge begrüßte uns der zahme Eland-Bulle „Bennie“ hinter dem Tor. Leider konnten wir uns nicht lange bei ihm aufhalten, weil ein Gewitter losbrach. Die Maskenweber Männchen waren wieder fleißig beim Nestbauen.
  15. Von Khorab aus fuhren wir auf dem Weg zur Waterberg Wilderness Lodge zuerst zum Hoba Meteoriten und danach durch eine herrlich grüne Landschaft voller Maisfelder. Der Meteorit wurde 1920 gefunden, wiegt ca. 50 Tonnen, ist etwa 3 m im Durchmesser und 1 m dick. Die Umgebung besteht aus weißem Kalkrit in losem Kalahari Sand. Wir kamen zum Waterberg wieder von Norden aus. Gisela musste 6 mal Farmtore öffnen und wieder schließen („maak de hek toe“!). Wir rumpelten über viele Viehroste. Die rot-orangenen Farben der Waterberg Felsen mit ihren vielen bunten Flechten verzauberten uns erneut. Nach der Ankunft gab es eine herzliche Begrüßung durch beide Rusts und ihre Hunde Toffi, Idefix (der sich mit einem Stachelschwein angelegt hat), Donald und Sir Arthur. Wir genossen einige Tage lang den herrlichen Frieden hier, und es gab den besten Maisbrei auf unserer Tour. Den „Kuhpfad“ sind wir entlang gewandert, von dem aus man die besten Ausblicke hat, und bis zur Quelle und zum Talschluss zu den großen Feigen und Farnen gelaufen.

    Ausblicke vom Kuhpfad bei der Waterberg Wilderness Lodge, 23.3.

    Ausblicke vom Kuhpfad bei der Waterberg Wilderness Lodge, 23.3.

  16. Zum Abschluss unserer fast 4.600 km langen Fahrt (mit drei Pannen) und für den Heimflug am 26.3. ging es wieder zurück nach Ondekaremba in Windhoek in der Nähe vom Flughafen. Diese Safari wird für immer unvergesslich bleiben.

zurück…