Die sechste Urlaubsreise in die Dolomiten und zur Regensburger Hütte vom 30. Juni bis 15. Juli 1989

Nur einige Fotos habe ich zur Illustration für diesen sechsten und wieder 14-tägigen Urlaub bei meinen Südtiroler Freunden auf der Regensburger Hütte ausgesucht, die in einer Dia Show als PDF-Datei, die herunterladbar ist, dem Text folgen. Ansonsten habe ich während meines Aufenthaltes in den Bergen in diesem Jahr eher mehr gefilmt und bin auch nicht zum Skizzieren gekommen wegen des ziemlich schlechten Wetters. Es gab viele regnerische Tage. Wenn es mal trocken war, bin ich auf allen, nun schon oft beschriebenen und daher auch dem Leser in der Zwischenzeit wohl sicherlich bekannten Wegen gewandert und habe die frühsommerliche Blumenpracht an den Wegesrändern und auf den Almwiesen dennoch genießen können. Wegen des schlechten Wetters war auch noch nicht gemäht worden. So waren alle Almwiesen und Matten noch voller herrlicher Blumen, vor allem die Wiesen mit den vielen Orchideen – Händelwurz, Knabenkraut und Kuckucksblume – auf dem Weg zum Pic Berg.

Der Winter war hier oben sehr hart gewesen. Der Schnee ist erst langsam weggetaut. Noch lag er dick in den Scharten und auf den Schrofen der Nordhänge. Die Wasserscharte und Roa Scharte konnte ich deswegen nicht überqueren. Man konnte dort keine Wege mehr unter dem Schnee erkennen. Die Piz Scharte war teilweise noch stark vereist. Der Aufstieg bis zur Stevia Hochfläche war sehr anstrengend und daher auch gefährlich gewesen. Die Sylvester Scharte bin ich stellenweise auf dem Allerwertesten mit „Stiefelbremse“ runtergerutscht.

Bei einer Wanderung an einem sonnigen Tag überraschte mich ein derartig schnell aufgezogenes Gewitter, dass ich es nicht mehr bis zur Hütte zurück geschafft habe und das Schlimmste in den Latschen hockend, mit meinem Regencape über den Kopf gezogen und mich dabei ganz klein machend überstanden habe. Ich hatte das Gefühl, dass ich mitten im Gewitter stecke, so nah waren die Wolken über und die Blitzeinschläge neben mir. Als das Unwetter vorüber war, konnte ich kaum laufen, so „weich“ waren meine Knie noch vor Angst.

Nur die größeren Einkehrhütten: Troier, Daniel, Sofia und die Fermeda Hütte hatten geöffnet. Am vorletzten Tag meines Urlaubs habe ich mich von meinen Freunden auf der Regensburger Hütte verabschiedet und bin ich für eine Nacht ins alte „Uridl“ Hotel in St. Christina umgezogen. Meine Autobatterie war in der Col Raiser Lift Garage, wo ich den Wagen wieder abgestellt hatte, „eingeschlafen“ und musste erst wieder aufgeladen werden. So konnte ich von St. Christina aus zu den noch verbliebenen Berghöfen in der Umgebung und nach St. Joseph wandern. Seit dem letzten Dolomitenbesuch war auch der Lift umgebaut worden. Nun fuhr eine Umlaufkabinenbahn zum Col Raiser hoch. Der alte, offene Korblift hatte seine Schuldigkeit getan.

Als das Auto wieder „lebendig“ war, bin ich noch zum Sella Joch hochgefahren und von dort mit dem Lift zur Toni Demetz Hütte in die Langkofel Scharte. Dort lag der Schnee noch meterhoch. An einen Abstieg durch die Scharte bis zur Langkofel Hütte, um von dort auf dem Wanderweg zurückzulaufen bis zum Sella Joch war nicht zu denken.

Ich plante aber schon meinen siebten Dolomiten Urlaub für das kommende Jahr, diesmal mit meiner Nichte zusammen. Noch wohnte ich in Darmstadt, aber in Deutschland standen bereits die Zeichen großer Veränderungen an der Wand. Und im folgenden Jahr war unser Land wieder vereint.

Es folgt eine Dia Show mit den Reisefotos als PDF-Datei:

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