Der „Große Graben“ durchzieht das kenianische Hochland in Nord-Süd-Richtung. Das riesige Tal ist eigentlich eine, an einigen Stellen sehr breite Kluft, die von Felswänden, bewaldeten Bergen, Bruchkanten und Vulkanen begrenzt wird. Auf der Fahrt dorthin überquert man den Äquator. Das habe ich in Kenia bei meinen Dienstreisen mehrere Male getan.
- Fahrt ins Rift Tal, 5.12.1988
- Am Äquator am 2. Mai 1987
- Landschaft vor dem Rift Tal bei Kabarnet, 1989
Ich konnte einige der Seen, die sich im kenianischen Grabenteil dieser Kluft befinden, anlässlich von Dienstreisen zu Bauprojekten in der Rift Valley Provinz mehrmals besuchen. Die meisten von ihnen sind Natronseen und berühmt für die Millionen Flamingos, die hier beheimatet sind. Es war jedes Mal überwältigend für mich diese unbeschreiblich große Anzahl von Vögeln zu beobachten. Weiß, rosa, rot sind für mich die mit den Seen verbundenen Farben. Da die Seen keinen Abfluss haben, sind sie alle sehr flach. Durch Evaporation des Wassers ist ihr Salz- und Mineralgehalt sehr hoch. Der im Süden gelegene Magadi See besteht aus Soda (Natriumkarbonat), das immer noch abgebaut wird. Lake Elmenteita, Lake Nakuru und der Lake Bogorio sind alkalisch. Der Baringo See ist eher ein Süßwassersee und beherbergt eine eigene, großartige Vogelwelt. Das Ufer an einem Ende des Bogorio Sees zeigt, was da für Gewalten unter der Erdoberfläche brodeln. Hier erlebt man eine wahre hexenküche!
Das „Rift Valley“ ist eine der sieben Provinzen Kenias. Die Provinzhauptstadt ist Nakuru. Auf der Fahrt nach Nakuru und zum dortigen See kommt man am Elmenteita See vorüber. Er gehört, wie auch die anderen Seen des kenianischen Grabenbruchs seit 2011 als Teil des „Kenianischen Seensystems“ im Great Rift Valley zum UNESCO Welterbe der Menschheit. Im Süden des Sees sieht man den Vulkan Eburru. Im Norden wird er von der Caldera des Menengai Vulkans begrenzt. Im Osten liegt die Aberdare Range. Wie auch der Bogorio und der Nakuru See ist der Elmenteita Heimat zahlreicher Flamingos, aber auch anderer Vogelarten. Wir sind leider immer vorüber gefahren, weil wir ja dienstlich unterwegs waren und einen festen Zeitplan einhalten mussten.
- Blick auf den Longonot Vulkan auf dem Weg zum Elmenteita See, 4.12.1988
- Blick auf den Elmenteita See, 1988
- Der Elmenteita See, 1988
Anders war Besuchen des Nakuru Sees. Mit dem See zusammen entstand 1968 der Lake-Nakuru-Nationalpark mit einer Fläche von 200 km². Der Park wurde wegen seiner atemberaubenden Fauna geschaffen, die fast jedes Jahr zur Brutzeit aus Millionen von Flamingos an den Uferrändern des Sees besteht, aber in den dahinter liegenden Wäldern und Savannengebieten auch einen guten Bestand an Spitz- und Breitmaulnashörnern, wieder angesiedelten Rothschild Giraffen, Büffeln und verschiedenen Antilopenarten und auch wieder einigen Löwen vorweisen kann. Vor allem die Vogelwelt, die von Salzwasser abhängt hat hier mit vielen Arten ihr Zuhause gefunden.
- In der Regenzeit unterwegs nach Nakuru, 1987
- Buntes unterwegs am Wegesrand, 1987
- Grüner Uferrand am Nakuru See, 1.5.1987
Meine kenianischen Kollegen haben nie so richtig verstanden und wohl auch sicher manchmal über mein Verhalten ihre Köpfe geschüttelt, weil ich bei jedem Besuch in Nakuru und Umgebung darauf bestand zum See zu fahren und einige Zeitlang den Flamingos bei der Balz und beim Brutgeschäft zuzusehen.
- Am Nakuru See, 6.12.1987
- Flamingos im Nakuru See, 1987
- Flamingos versammeln sich im Nakuru See zur Balz, 1987
- Im Nakuru National Park, 1987
- Springböcke im Nakuru Park, 1987
- Einhörniger Wasserbock im Najkuru Park, 1987
Ein ebenfalls großes Paradies für Vögel ist der Baringo See, einer der beiden Süßwasserseen im Ostafrikanischen Grabenbruch. Der andere ist der Naivasha See. In der Umgebung vom Baringo See leben viele Wildtiere, die Süßwasser zum Trinken brauchen.
- Blick auf die Seen im Rift Tal, 1989
- Blick ins Rift Tal im November 1989
- Blick auf den Baringo See, 2.5.1987
Für Vogelliebhaber ist dieser See auch ein wahres Paradies. Er liegt etwa 1.100 Meter hoch, gehört also zum kenianischen Hochland, ist 22 km lang und bis zu 11 km breit. Eine Reihe von kleineren Inseln befindet sich im See. An seinem Nordende wird der Baringo See begrenzt vom Vulkan Karosi. Dort kann man am Ufer, wie auch am Borgorio See die vulkanischen Aktivitäten des Grabensystems erleben mit vielen rauchenden Fumarolen, spuckenden Geysiren und Dampflöchern, allerdings nicht so intensiv wie am Bogorio See.
- Pelikane im Baringo See, 1987
- Felswände am Baringo See, 3.5.1987
Der etwas nördlich vom Äquator gelegene Bogorio See ist, wie der Nakuru See die Heimat riesiger Mengen von Flamingos. Während der Brutzeit steigt die Zahl auf weit über 1 Million Vögel an. Dann ist das Seeufer ein weiß-rosa Farbenmeer. Die Uferzone des Sees weist die größte Konzentration von Geysiren (etwa 20) in Afrika auf, die das kochende Wasser unterschiedlich hoch in regelmäßigen Abständen in die Luft schießen lassen.
- Am Bogorio See, 1989
- Flamingos im Bogorio See, 1988
- Weißrosa, die Fraben vom Bogorio See, 1989
- Millionen Flamingos im Bogorio See, 2.5.1987
Der Besucher wird mit Schildern durch diese spuckende, rauchende und dampfende Landschaft geleitet. Es empfiehlt sich, ja nicht vom Weg abzugehen. Man könnte sonst gekocht werden. Der Bogorio See liegt etwa 1000 m hoch, ist bis zu 10 m tief, 34 km lang und nur 3 km breit. Seit 1973 sind der See und seine Uferbereiche in einer Größe von insgesamt 107 km² als Reservat geschützt. Der Sodasee ist voller salzliebender Algen, die kleine Krebstierchen ernähren, die wiederum die Hauptnahrung der Flamingos sind, sowie auch anderer Vogelarten.
- Kochendes Wasser am Bogorio See, 6.12.1988
- Einer von vielen Geysiren am Bogorio See, 1988
- Heiße Dämpfe am Bogorio See, 1988
- Das heiße Ufer vom Bogorio See, 1989
- Skulpturen am Bogorio See, 1988
- Abstand halten, 1989
- Naturskulpturen am Ufer vom Bogorio See, 1989
- Hier könnte man Eier kochen, 1989
- Brodelndes am Bogorio See, 1989
Der Magadi See liegt im östlichen Arm des Ostafrikanischen Grabens. Sein hohes Vorkommen des Salzgemischs Trona ist von wirtschaftlicher Bedeutung. Außerdem gibt es andere Silikate, Kieselerde, Wasserglas usw., die alle, wie auch das Mineral Trona nach wie vor abgebaut und für die Herstellung von Pottasche und verschiedenen Salzen verwendet werden. Im Osten wird der Natronsee von den Ngong Bergen begrenzt. Wenn kein Lüftchen weht, gibt es auf der Seeoberfläche märchenhafte Spiegelungen der Wolken am Himmel.
- Fahrt zum Magadi See, 15.4.1989
- Erster Blick auf den Magadi See, 1989
- Am Magadi See, 1989
- Der Magadi Natron See, 1989
- Natrongewinnung im Magadi See, 1989
- Perfekte Spiegelungen im Magadi See, 1989
Auch hier halten sich an seinen Ufern große Vogelkonzentrationen von Flamingos, Pelikanen, Reihern, Nilgänsen, usw. auf, da, wo keine Dampflöcher oder heiße Quellen sind, die sich hier am nordwestlichen und südlichen Ufer befinden. Während der Trockenzeit ist der See eine schneeweiß leuchtende Salzpfanne. Erst in der Regenzeit füllt sich der Magadi See mit bis zu 1m tiefem, stark alkalischem Salzwasser.