Die Portugiesen waren die ersten Europäer, die 1471 an der Küste der westafrikanischen Bucht von Guinea anlandeten. Sie suchten zunächst nach Gold, Elfenbein und Gewürzen. An der Goldküste, dem heutigen Ghana, legten sie 1482 direkt an einer Bucht am Meer neben der dort gelegenen Siedlung Elmina den Grundstein für das Fort São Jorge da Mina. Heute gehört die Burg in Elmina (St. George’s Castle) mit den beiden anderen Burgen in Cape Coast (Cape Coast Castle) und in Accra (Christiansborg Castle) sowie 15 Forts in Ghana zum UNESCO Weltkulturerbe der Menschheit.
Alle entstanden zwischen 1482 und 1786. Alle waren über die Jahrhunderte hinweg durch Handelswege miteinander verbunden, die auch ins Hinterland führten in die verschiedenen, zu der Zeit dort bestehenden Eingeborenen Reiche, darunter auch Königreiche wie das der Ashantis. Und alle Festungen, besonders die großen Burgen spielten, außer dem regen Handel der Europäer mit den Afrikanern, eine grausame Rolle im transatlantischen Sklavenhandel. Dieser begann 1505 und zog sich über drei Jahrhunderte lang hin. Europäische Kaufleute haben sich an ihm beteiligt aus Portugal, Spanien, den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Großbritannien und sogar aus Brandenburg, sowie die Afrikaner selbst. Die damalige Goldküste wurde zum größten Umschlagplatz für den Handel mit Sklaven aus Afrika für „die neue Welt“ – Amerika und die Karibik – bis Großbritannien ihn 1807 verboten hat und beendete.
Häusliche Sklaven gab es damals allerdings in den verschiedenen westafrikanischen Königreichen schon lange bevor die Europäer den einträglichen transatlantischen Handel mit der „Ware Mensch“ begonnen haben. Viele der den afrikanischen Eliten Zuzuzählenden beteiligten sich von da an ebenfalls an diesem lukrativen Geschäft. Wie viele bedauernswerte Menschen – Männer, Frauen und auch Kinder – auf diese Weise nach Amerika verschifft wurden, konnte nie genau festgestellt werden, da sehr viele der Versklavten, die unter unmenschlichen Bedingungen auf engstem Raum zusammengepfercht in den Schiffen gen Westen geschafft wurden schon unterwegs gestorben sind. Die überlieferten Zahlen dieses erzwungenen Sklavenverkaufs von der Goldküste aus bewegen sich zwischen 10 und 20 Millionen. Rechnet man auf einen lebend in Amerika angekommenen Sklaven vier unterwegs umgekommene, wären das im höchsten Fall bis zu 80 Millionen Menschen gewesen, die Afrika in dieser Zeit verloren hat. Im heutigen Rückblick ist das eine fast unglaubliche Zahl.
Die entlang der Goldküste von Beyin im Westen bis Keta im Osten von 1482 bis 1786 gebauten Burgen und Forts ähneln sich fast alle im Grundentwurf, der aus einem quadratischen oder rechteckigen Grundriss besteht. Die Gebäude im Zentrum der Anlage waren meistens zwei- bis dreigeschossig und umschlossen einen oder mehrere Innenhöfe. Das Ganze wurde umgeben mit dicken Mauern, Bastionen und Batterien für die Kanonen und an den Ecken oft auch mit Türmen versehen. Die Burgen wurden in Phasen errichtet und über die Jahrhunderte erweitert, bzw. vergrößert, teilweise auch verändert, weil ja im Laufe der Zeit auch ihre Besitzer wechselten, wie die Skizze zeigt. Die Erbauer importierten aus ihren Herkunftsländern in Europa anfänglich fast die gesamten für den Bau benötigten Materialien zusammen mit ihren eigenen Handwerkern.
St. George’s in Elmina kann als erstes europäisches Bauwerk außerhalb von Europa bezeichnet werden. Im alten Ort Elmina fand wohl auch der erste Kontakt zwischen Europäern und Afrikanern südlich der Sahara statt. Durch die in erster Linie als befestigte Handelszentren errichteten Burgen und Forts wurden die kommerziellen Beziehungen zwischen den maritimen Nationen Europas und Westafrika gesichert. Von der UNESCO werden die Bauwerke als einzigartige Monumente eingestuft, nicht nur für den Sklavenhandel, sondern ebenso für den fast vier Jahrhunderte andauernden vorkolonialen afro-europäischen Handel, zunächst auf der Basis von Gleichberechtigung, im Gegensatz zur späteren kolonialen Ausbeutung. Die Festungen wurden allerdings auch zu einem „Reiz-Symbol“ für die über fünf Jahrhunderte fortlaufende Geschichte des europäisch-afrikanischen Aufeinandertreffens und für den Anfang der afrikanischen Diaspora.
Einige der Festungsanlagen in Ghana sind heute nur noch Ruinen. Viele wurden jedoch auch wieder aufgebaut und vor allem instandgesetzt. Ich lernte die wichtigsten von ihnen während meiner 22 Arbeitsjahre in Ghana kennen. Damals (zwischen 1960 und 1982) waren die meisten Burgen und Forts in einem ziemlich heruntergekommenen Zustand. Es wurde allerdings immer wieder von jeder Regierung zwischen den verschiedenen Militärputschen aufs Neue versucht die intakten Festungen regelmäßig zu renovieren, um ihren Erhalt zu sichern; denn schon sehr früh war nach Ghanas Unabhängigkeit erkannt worden, dass viele Touristen ihretwegen Ghana besuchen, vor allem Afroamerikaner. Die Burgen und Forts wurden 1969 zu nationalen Monumenten deklariert. Die ghanaische Denkmalschutzbehörde (Ghana Museums and Monuments Board) ist heute mit Hilfe der UNESCO, die den Bauten einen universellen Wert bescheinigt hat, in der Lage die meisten der Bauwerke durch regelmäßige Pflege und Wartung für eine dauerhafte Nutzung zu erhalten.
Elmina: Hier steht die von den Portugiesen erbaute Burg São Jorge da Mina und in etwa 200 Meter Entfernung über der Stadt Elmina das 1652 von den Holländern gebaute Fort St. Jago (Coenraadsburg). Die direkt am Strand errichtete Burg (St. George’s Castle) war von 1482 bis zur Eroberung durch die Niederländer 1637 das portugiesische Hauptquartier in West Afrika und danach das der Holländer. Auch dieser Bau wurde über die Jahrhunderte erweitert, vergrößert und verändert. Nach einem Erdbeben 1615 wurde die Burg stark beschädigt und erhielt beim Wiederaufbau durch die Holländer ein ganz neues Aussehen. 1872 verkauften die Niederländer Elmina an Großbritannien. Burg und Fort wurden, ebenso wie andere Landesteile im Süden der Goldküste der neu gegründeten britischen „Gold Coast Colony“ zugeschlagen. Der Handelsstützpunkt Elmina wurde so Teil der britischen Kolonie und blieb es auch bis zu Ghanas Unabhängigkeit 1957. Die Burg wurde ein Ausbildungszentrum der ghanaischen Polizei, beherbergte eine Sekundarschule und ist heute ein Museum. Das sehr gut erhaltene Fort St. Jago liegt auf einem Hügel oberhalb der Stadt Elmina, wurde nie erobert, diente auch nie dem Sklavenhandel und hatte nur eine rein militärische Bedeutung. Man hat von hier aus eine fantastische Aussicht auf die Stadt, Burg und den Atlantik.
- Wache am Eingang vom Elmina Castle, 1982
- Der Sklavenhof im Elmina Castle, 1962
- In der Elmina Burg, 1974
- Innenhof im Elmina Castle, 1962
- Blick auf Hafen und Bucht bei Elmina, 1982
- Blick auf Fort St. Jago, 1982
- Blick vom Fort St. Jago auf die Burg Elmina, 1976
- Die Stadt Elmina, 1982
- Blick aus der Stadt auf das Fort St. Jago, 1982
- Eingangstreppe zu Fort St. Jago, 1971
- Außenmauern vom Fort St. Jago, 1971
- Blick auf die Elmina Burg voim Fort St. Jago, 1971
- Im Fort St. Jago, 1971
- Im Fort St. Jago, 1971
- Eine der Bastionen vom Fort St. Jago, 1971
Cape Coast: Da, wo die heutige Burg steht gab es am Anfang nur ein kleines, von den Portugiesen gebautes Handelslagerhaus, das von den Niederländern übernommen und 1630 vergrößert und befestigt wurde. Die Schweden eroberten die Festungsanlage, die 1664 in britischen Besitz überging und von den Engländern 1780 bis zur gegenwärtigen Größe erweitert wurde. Wie von der Elmina Burg aus wurden auch von hier Millionen von Sklaven in die Karibik und nach Amerika verschifft.
Cape Coast Castle war bis zum Umzug nach Accra ins Christiansborg Castle 1877 der Sitz der britischen Kolonialverwaltung der Gold Küste. Die Burg beherbergt heute das Museum für westafrikanische Geschichte. Die Führung durch die Verliese, in denen Tausende von Sklaven dichtgedrängt auf ihre Verschiffung warteten ist sehr beklemmend. In den fensterlosen Kerkern liegen Kränze, die Besucher – auch Präsident Obama aus den Vereinigten Staaten von Amerika – zum Gedenken hier abgelegt haben. Die Stadt Cape Coast ist mit der Universität heute eine Bildungshochburg in Ghana.
- Blick auf Cape Coast Castle, 1974
- Haupteingang zur Burg in Cape Coast, 1974
- Außerhalb der Festungsanlage in Cape Coast, 1974
- Die Kanonen vom Cape Coast Castle, 1974
- Blick von der Burg in Cape Coast zum Meer, 1974
- Am Strand vor der Burg in Cape Coast, 1974
Axim: In diesem westlich der Hafenstadt Takoradi an einer großen Bucht mit herrlichen Stränden gelegenen Ort in der Nähe der Mündung des Flusses Ankobra bauten die Portugiesen 1515 auf einer schmalen Landzunge ein massives Fort mit dreieckigem Grundriss. Das zuerst von ihnen 1503 an gleicher Stelle gebaute kleine Lagerhaus war von den Einheimischen zerstört worden. Fort St. Anthony (Fort San Antonio) ist die zweitälteste Festung an der Goldküste. Von hier aus florierte besonders der von den Portugiesen dominierte Goldhandel, bis nach und nach entlang der Küste andere Forts und Burgen entstanden. Die Niederländer eroberten es zum ersten Mal 1642 und übernahmen den Goldhandel und auch das beginnende und lohnende Geschäft mit Holz und Baumwolle.
- Küste bei Axim, 1974
- Fort St. Antonio in Axim, 1967
- Ausblick vom Fort St. Antonio in Axim, 1974
- Im Fort St. Antonio in Axim, 1966
- Südtrakt im Fort St. Antonio in Axim, 1966
- Blick auf Bobo Yesi vom Fort in Axim, 1974
Danach wechselten die Besitzer bis 1720, bis das Fort 1872 in britischen Besitz überging. Durch die Bastionsöffnungen kann man auf die kleine vorgelagerte Insel „Bobo Yesi“ mit dem Leuchtturm blicken. Heute beherbergt das Fort Büros der Stadträte. Ein Restaurant und Museum für Besucher sollen noch eingerichtet werden. Es ist aber schon zugängig für Besucher. Und an der Küste in der Nähe gibt es sehr schöne und moderne Unterkünfte für Badegäste.
Butre: Schon die Fahrt bis zum kleinen Ort Butre durch dichten Küstenwald ist wunderschön. Das an einer Bucht gelegene Dorf sieht der Besucher unter sich, wenn er die Stufen zum Fort Batenstein hinaufgeklettert ist, das die Niederländer 1656 als befestigten Handelsposten auf dem ziemlich hohen „Hügel mit Aussicht“ aus Natursteinen gebaut haben.
Die Aussicht von hier oben ist in der Tat wunderschön. Bei meinem Besuch des Forts 1974 war es mehr oder weniger in Ruinen. In der Zwischenzeit sind die dicken Bastionen und Mauerruinen bis zu ihrer alten Höhe wieder aufgebaut und verfestigt worden, sodass der Zahn der Zeit nicht mehr weiter daran nagen kann. Das Fort verrichtete früher seinen „Wachdienst“, wenn Schiffe in der Bucht ankerten für notwendige Reparaturen mit Holz aus dem nahen Küstenwald am Butre Fluss. Baumwolle, Zucker und Kaffee wurde in der Umgebung im Hinterland angebaut. 1872 übernahmen die Briten das Fort.
- Aufstieg zum Fort Batenstein, 1974
- Ruinensanierung, Fort Batenstein, 1974
- Außenmauern vom Fort Batenstein, 1974
Shama: Die drittälteste Festung an der Goldküste ist das Fort Sebastian, das von den Portugiesen zwischen 1520 und 1526 auf einem kleinen Hügel in der Stadt Shama errichtet wurde. Es sollte den von hier ausgehenden Handel schützen. Das Originalfort verkam und war in Ruinen, als die Niederländer es 1638 übernahmen. Sie renovierten, was noch zu renovieren war und erweiterten das Fort bis 1643 zum gegenwärtigen Zustand.
- Die Straße nach Shama, 1969
- Eingangstreppe zum Fort Sebastian in Shama, 1967
- Innenhof vom Fort Sebastian, 1970
1872 übernahmen es die Briten. Mit seiner imposanten halbrunden, großen Eingangstreppe zieht das heute gut gepflegte Bauwerk einladend viele Besucher an. Es beherbergt ein Postamt, das Magistrats Gericht und hat bei Wahlen auch ein Büro für die Wahlkommission.
- Im Fort Sebastian, Shama, 1966
- Im Fort Sebastian, Shama, 1967
- Im Fort Sebastian in Shama, 1966
- Durchblicke vom Innenhof im Fort Sebastian, 1969
- Baudetails Fort Sebastian, 1967
- Fernblick vom Fort Sebastian, 1969
- Durchgänge im Fort Sebastian, 1967
- Blick auf das Meer vor der Tür, 1969
- Blick auf Shama vom Fort Sebastian, 1969
Dixcove: Nicht weit entfernt von Butre mit dem Fort Batenstein liegt der Ort Dixcove in südwestlicher Richtung. Die Briten wollten hier eigentlich mit dem Bau eines Forts schon 1683 beginnen, hatten aber mit den Vertretern von Brandenburg-Preußen reichlich Ärger, die nur 20 km westlich von Dixcove (sozusagen „um die Ecke“) mit dem Bau ihres Forts Groß Friedrichsburg begonnen hatten.
So wurde das britische Fort Metal Cross erst zwischen 1691-1697 fertiggestellt. Um das Fort wurde oft gekämpft. 1868 übergaben es die Briten an Holland. Aber auch die Niederländer wurden damit nicht so recht glücklich, denn in der Zwischenzeit hatten sich einige afrikanische Königreiche der Fanti und anderer Völker entlang der Küste zur „Fantiföderation“ zusammengeschlossen, deren Armee das Fort besetzte. Das führte letztendlich zum Abzug der Holländer von der Goldküste. Die Briten übernahmen 1872 das Fort erneut. Es wurde 1954-1956 renoviert, ist heute noch immer in einem sehr guten Zustand und bietet Übernachtungsmöglichkeiten an.
- Außenmauer vom Fort Metal Cross bei Dixcove, 1967
- Vor dem Eingang zum Fort Metal Cross, Dixcove, 1969
- Im Fort Metal Cross, 1966
- Ausblick mit Kanonen, Fort Metal Cross, 1974
- Kanonen vom Fort Metal Cross bei Dixcove, 1969
- Im Fort Metal Cross, 1974
- Im Fort Metal Cross, 1974
- Blick in den Innenhof vom Fort Metal Cross bei Dixcove, 1969
- Blick vom Fort auf Dixcove, 1969
Princestown: 1683 errichteten die Brandenburger nahe Princestown südöstlich von Axim eine Festung an der Goldküste, das Fort Gross Frederiksburg, so genannt zu Ehren ihres Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg. Es ist ein heute einigermaßen wieder hergerichteter einfacher Festungsbau, der früher wohl aus vier Bastionen, einem Vorbollwerk mit Turm und im eigentlichen Fort aus mehreren Gebäuden bestand, wovon heute nur noch zwei übrig sind und zwei der ehemaligen Bastionen sowie einige größere Mauerteile, die in der Zwischenzeit verfestigt wurden. Die Bauwerke und Festungsmauern wurden aus Natursteinen und gebackenen Mauerziegeln errichtet.
- Reste der Vorbastion von Groß-Friedrichsburg, 1969
- Eingangsbereich von Groß-Friedrichsburg, 1969
- Mauern und ein renoviertes Gebäude von Groß-Friedrichsburg, 1969
- Blick auf Princestown, 1969
- Die Küste bei Groß-Friedrichsburg, 1969
40 Kanonen schützten die ganze Anlage. Die Brandenburger wollten auch vom Sklavenhandel profitieren. Aber die Konkurrenz war groß, und viele der Deutschen in der Festung vertrugen das Klima nicht und wurden krank. 1717 beendete der Nachfolger des Großen Kurfürsten dieses frühe deutsche „Kolonialunternehmen“ und verkaufte das Fort an die Niederländer. Wie auch im Fall des Forts Metal Cross in Dixcove wurden die Holländer hier mit ihrem Kauf ebenfalls nicht glücklich. Die Briten übernahmen letztendlich auch diese Festung. Ich besuchte das Fort zum letzten Mal 1974 inmitten von Renovierungs- bzw. Wiederaufbauarbeiten. Heute ist Groß-Friedrichsburg ein Rasthaus. Ganz in seiner Nähe befinden sich herrliche Strände.
Accra: Die dritte große Burg ist das 1659 von den Dänen erbaute Christiansborg Castle an der Stelle, wo vorher ein von der „Swedish African Company“ gebautes kleines Geschäftshaus aus Lehm gestanden hat an der felsigen Küste im heutigen Osu, einem boomenden Stadtteil der Hauptstadt Accra. Nachdem der dänische Kommandeur bei einer Meuterei ermordet worden war, ging die Burg 1679 an die Portugiesen. Diese vergrößerten sie und bauten in der Burg noch eine katholische Kapelle. Nach nur vier Jahren verkauften die Portugiesen 1683 die Festungsanlage wieder an die Dänen. Diese vergrößerten sie auf die heutige vierfache Größe im Vergleich zur ersten Burg. Auch von hier aus florierte der Sklavenhandel, bis die Dänen ihn selbst abschafften. 1850 verkauften sie das Christiansborg Castle an die Briten. Der Gouverneur der britischen Kolonie Gold Coast regierte von hier aus bis zu Ghanas Unabhängigkeit. Heute befinden sich in der Burg die Büros des ghanaischen Präsidenten.
- Das Christiansborg Castle in Accra, 1961
- Westtor vom Christiansborg Castle in Accra, 1962
- Eingang zum Christiansborg Castle in Accra, 1962
- Noch ein Eingang, 1962
Accra: In der Stadt gab es noch zwei weitere Festen. Das ehemalige holländische Fort Crevecoeur am alten Accra Fischerhafen wurde von den Niederländern 1868 nach einem Erdbeben, bei dem es weitestgehend zerstört worden war den Engländern übergeben, die es als Ussher Fort teilweise wieder aufgebaut haben. Es liegt etwa 500 Meter entfernt vom alten James Fort, das von den Briten 1673 als Handelsposten gebaut wurde in Jamestown.
Diesem zentralen und alten Distrikt in Accra hat das Fort seinen Namen gegeben. Ussher Fort diente als Gefängnis bis 1993. Noch in der Kolonialzeit saß hier auch Ghanas erster Präsident, Kwame Nkrumah, eingesperrt während des Kampfes für die Unabhängigkeit seines Landes. Heute befindet sich im sehr gut erhaltenen Fort ein Museum und die Monuments Abteilung der ghanaischen Denkmalschutzbehörde. In der Nähe steht auch Accras Leuchtturm. Er ist 28 m hoch (91 Stufen auf einer Wendetreppe) und wurde an der Stelle des alten, von den Briten 1871 gebauten in den 1930ern errichtet.
- Der alte Fischerhafen von Accra, 1962
- Jamestown in Accra, 1974
- Das Ussher Fort in Jamestown, Accra, 1971
Kumasi: In der Hauptstadt der Ashanti Region befindet sich das Kumasi Fort, das von Osei Tutu Kwamina, dem König des Ashanti Reiches 1820 gebaut wurde und den anderen Fort an der Küste nachempfunden ist. Es hat allerdings nichts mit den Burgen und Forts an der Küste zu tun, soll hier aber dennoch mit aufgeführt werden, vielleicht als sogenannter „Fremdeinfluss“ auf eigene Bauvorstellungen. Im Krieg der Ashantis mit den Briten wurde das damalige Fort 1874 zerstört. Es wurde 1887 an gleicher Stelle wiederaufgebaut aus Granitsteinen und Lateritboden. Daher kommt seine rote Farbe. Das Material wurde von Cape Coast nach Kumasi geschafft.
Das Fort erfüllte seinen Zweck bei dem Aufstand der Ashantis 1900, der angeführt wurde von der Königinnenmutter Yaa Asantewaa. Im Fort waren 29 Briten umzingelt und widerstanden den Ashanti Rebellen. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die britische Armee das Fort und wandelte es in ein Militärmuseum um. Das ist es auch heute noch in einem gut gepflegten Ambiente.
Literaturquellen:
– Forts and Castles in Ghana, Albert van Dantzig, Sedco Publishing Limited, Accra, 1980;
– Fortified Trade-Posts – The English in West Africa 1645-1822, A.W. Lawrence, Jonathan Cape, London, 1963;
– Elmina – A Conservation Study, Niels Bech and A.D.C. Hyland, Faculty of Architecture, UST, Kumasi, Ghana, 1982;
– Auf den Spuren der Sklavenjäger, Artikel in “Darmstädter Echo”, 21, Dezember 1985;
– Christiansborg I Ghana 1800-1850, Niels Bech, Saertryk af Architectura 11, 1989;
– Rote Adler an Afrikas Küste, Ulrich van der Heyden, Selognow Verlag, Berlin, 2001.