Magdeburger Frühlingsimpressionen

Jeder Hobbyfotograf wartet sehnsüchtig auf den Frühling in Magdeburg. Es gibt nämlich in unserer Stadt zwei Orte, die sprichwörtlich den Frühling zum Ausdruck bringen. Außer an vielen Ecken, in Parks und Beeten in denen die Krokusse blühen, wenn der Schnee weg getaut ist und die Kälte uns verlassen hat, und im ersten wärmenden Sonnenlicht die Seele gleich mit erwärmen, ist besonders der Nordpark der Stadt Ziel unserer Spaziergänge. Denn dann blühen dort – meistens im April – die Blausterne. Ist es soweit, bedeckt ein himmelblauer Blütenteppich die Wiesen des etwa 10 ha großen Parks, der ursprünglich 1827 von Peter Josef Lenné als Friedhof mit nur liegenden Grabplatten geplant, dann aber 1889 in eine öffentliche Grünanlage umgewandelt wurde. Einige der alten Grabplatten berühmter Magdeburger sind noch im Park verteilt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Teil des Parks als sowjetischer Ehrenfriedhof für gefallene Soldaten der Roten Armee gestaltet, auf dem bis 1966 auch verstorbene Sowjetsoldaten der Magdeburger Garnison bestattet wurden. Als Grabschmuck hat man die zweiblättrigen Blausterne (Scilla siberica) ausgesät. Und die haben sich über die Jahre im ganzen Park verbreitet. Besonders um die Füße vieler der großen Baumstämme herum mischen sich die gelben Sterne vom Frühlings-Scharbockskraut (Ficaria verna) unter die Blausterne. Zartes erstes frisches Grün liegt auf den Büschen im Park. Das ganze Farbspiel ist eine wahre Augenweide, die nicht nur die Fotografen jährlich anzieht.

Kirschblüte im Holzweg

Kirschblüte im Holzweg

Im Holzweg, einer Straße die im Nordwesten aus der Stadt hinausführt zum Florapark, einem der nach der Wende entstandenen Einkaufszentren, wurden beim Ausbau der Straße japanische Kirschbäume gepflanzt. Wenn die zu blühen anfangen, geht oder fährt man unter einem rosa Gewölbe entlang. Wenn Regen und Wind dann die Blütenblätter von den Bäumen pflückt, wandelt man zusätzlich auf einem rosa Teppich. Wie oft ich dort gewesen bin, kann ich gar nicht sagen. Bestimmt nicht nur einmal im Jahr. Denn was jetzt im Frühling mit rosarotem Pinsel gemalt erscheint, wird im Herbst rotgolden. Aber darüber schreibe ich dann, wenn es soweit ist. Es steht auf jeden Fall fest, unsere alte Stadt bietet viel Schönes!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert